Der Großvater zählte zu den schlimmsten nationalsozialistischen Verbrechern, die Mutter ist jüdischer Abstammung. David, die Hauptfigur in „Der letzte große Trost“ wächst im Wien der 70-er und 80-er Jahre auf, doch sein Leben nimmt nur mühsam Konturen an. Ist seine Unsicherheit ein Produkt der familiären Zerrissenheit? Nicht nur die österreichischen Verwandten brachen seinerzeit den Kontakt ab, wegen der Ehe des Vaters mit einer Jüdin, auch deren Tante und Onkel in Israel, Holocaust-Überlebende, können ihrer Nichte nicht verzeihen „einen Kowalski“ geheiratet zu haben. Davids spätere, scheinbare gefestigte Laufbahn als Familienvater und Industriefotograph gerät ins Wanken, als ein Brief aus Tel Aviv ihn veranlasst, das leerstehende Familienhaus in Klosterneuburg aufzusuchen, und er dort ein Tagebuch seines lange verstorbenen Vaters findet. Des Vaters, der immer den Ruhepol der Familie abgab, mit dem er kurz vor seinem Tod einen Kurzurlaub nach Venedig gemacht hatte und endlich