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Es werden Posts vom Januar, 2013 angezeigt.

Die Wende - Wie die Renaissance begann von Stephen Greenblatt

Was in Umberto Ecos Roman "Der Name der Rose" im Inferno endet, nimmt im Sachbuch von Stephen Greenblatt einen günstigen Ausgang: Die Wiederentdeckung eines subversiven und hochbrisanten Buchs aus der klassischen Antike: Es waren die Klöster, die während des Mittelalters die großen literarischen Werke der klassischen Antike bewahrten. In schwer zugänglichen Bibliotheken überdauerten die seltenen Manuskripte vergessen oder auch verfemt die Zeiten. Ab dem 14. Jahrhundert durchsuchten die Humanisten im Gefolge von Petrarca systematisch die Klosterbibliotheken nach antiken Texten. Zahlreiche Autoren der Antike wurden bekannt und mit ihnen lange vergessene Texte und Weisheiten, die nicht zuletzt die Kirche verdammt oder unter Verschluss gehalten hatte. Einer dieser Buch-Entdecker war Poggio Bracciolini, ein aus kleinen Verhältnissen stammender Gelehrter, der sich durch Intelligenz, Fleiss und eine bestechend schöne Handschrift zum apostolischen Sekretär des Papstes hochgea

Rosalie Blum von Camille Jourdy

Da sind: - Vincent, der schüchterne Friseur, der in seiner Freizeit mit seinem Cousin Modelle baut, während dieser ihn mit seinen Frauengeschichten nervt und mit freizügigen Frauenfiguren seine Bootsmodelle belebt. - Vincents Besitz ergreifende, boshafte Mutter, die sich ihre Welt in einem Puppen-Panoptikum zurechtinszeniert. - Die geheimnisvolle, traurige Rosalie Blum, die Vincent rätselhaft bekannt vorkommt: Er beginnt, ihr hinterher zu spionieren. - Deren in den Tag hinein lebende Nichte samt ihren WG-Genossinnen, in deren Langeweile Vincents merkwürdiges Verhalten willkommene Nahrung für lustvoll schaurige Schreckensphantasien ist: Sie beginnen nun ihrerseits ihn auszuspionieren. - Mittendrin der „Mitbewohner“, wie ihn alle nennen, weil er auch zur WG gehört und dort zwar geldlos aber ideenreich mit seinen Tüfteleien an genialen Geschäftsideen, wie einem Variete als einer Mischung aus Burlesque und Circus tüftelt und damit immer wieder für Überraschungen sorgt. Dieser C

Krimkrieg - Der letzte Kreuzzug von Orlando Figes

Der Krimkrieg (1853-1856) war bis 1914 der größte kriegerische Konflikt – zwischen Russland und dem Osmanischen Reich, das von Frankreich und England unterstützt wurde. Er war der erste moderne Krieg, dessen Zerstörungsgewalt von industriellen Technologien (moderne Gewehre und Geschütze, Dampfschiff, Eisenbahn) potenziert wurde und 750.000 Soldaten das Leben kostete. Auf den ersten 300 Seiten wird die politische Macht- und Interessenlage in Europa herausgearbeitet: Russlands Selbstverständnis als Schutzmacht der orthodoxen Ostkirche und des Slawentums, die religiösen Wurzeln des Kriegs (vor allem auch im innerchristlichen Streit zwischen Orthodoxen und Katholiken), der Reformstau im Osmanischen Reich, die europäische Angst vor russischen Expansionsgelüsten. Figes beschreibt auch packend die neue Rolle der (britischen) Presse, die den Beginn „moderner“ Kriegsberichterstattung markiert und den Krieg und sein Grauen zeitnah in die britischen Wohnzimmer brachte – erstmals auch mit Fo