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Posts

Es werden Posts vom Oktober, 2021 angezeigt.

Projekt Lightspeed von Joe Miller, Özlem Türeci und Uğur Şahin

  Die Geschichte der Entwicklung des Corona-Impfstoffs liest sich in der Nacherzählung des Journalisten Joe Miller wie ein spannender Detektivroman. Als Uğur Şahin im Jänner 2020 von der Existenz dieser gefährlichen Virus-Mutation erfährt, schaltet er von einem Tag auf den anderen das von ihm und seiner Frau Özlem Türeci gegründete und geleitete aufstrebende deutsche Pharma-Unternehmen BioNTech auf die Entwicklung eines Impfstoffs um. Eigentlich arbeitet das Ärztepaar an Heilverfahren gegen Krebs mit von ihnen neu entwickelten mRNA-Technologien. Doch das geniale Prinzip dieses neuen Verfahrens funktioniert auch im Kampf gegen Viren und Infektionskrankheiten. Die Technologie erlaubt es ihnen, in kürzester Zeit die Baupläne von geeigneten Impfstoffkandidaten zu skizzieren. Doch was ist alles noch zu tun und zu beachten: Die Geldgeber müssen vom abrupten Kurswechsel überzeugt und andere Biotech-Firmen, wie der Pharmariese Pfizer, zur Kooperation überredet werden, um die nötigen Tests durc

Das Land meiner Väter von Alexander Wolff

  Es ist oft erzählt worden, dass die von Hitler vertriebenen Emigranten und die in Deutschland und Österreich Verbliebenen nach dem Krieg miteinander große Verständigungsschwierigkeiten hatten: Die im Land Gebliebenen wollten das Leid der vom Nazi-Regime Geflüchteten nicht wahrhaben. War es diesen nicht gut gegangen, drüben in den USA oder sonstwo, während sie selbst daheim das Regime, den jahrelangen Einsatz im Weltkrieg und die schrecklichen Bombardierungen der Allierten zu ertragen hatten? Dabei übersahen sie die große Traumatisierung der Vertriebenen, die sich darüber hinaus ihr Leben in den Fluchtländern unter großen Schwierigkeiten neu aufbauen mussten. Eine gemeinsame Sprache war nach dem Krieg fast unmöglich; das große Schweigen über die Schreckenszeit war die Folge. Auch die Familie des Verlegers Kurt Wolff versuchte 1945/45 wieder zueinander zu finden, wie sein Enkel, Autor Alexander Wolff, mit Zitierung der Briefe zwischen Kurt Wolff und seinen Kindern, erzählt. Kurt Wolffs

Für mein Leben seh ich kunterbunt von Emma Flint

                                                                            (c) Arena Verlag Für die Klassenfahrt nach Berlin hat sich Ella eines vorgenommen: Sich nicht zu blamieren!  Ein schwieriger Vorsatz für eine wandelnde Katastrophe und Blamagen Königin, der natürlich schief geht. Jetzt muss sie sich nicht nur mit den Lehrern rumschlagen, die sie nun auf den Kieker haben, auch ihre beste Freundin Fee benimmt sich total bescheuert, sie hat sich doch tatsächlich verliebt! So sehr verliebt, dass sie schon die Art wie ihr Schwarm seine Jause isst toll findet.  Auch wenn Ella sich gerade nicht für Make-up oder Jungs interessiert, will sie eine gute Freundin sein und ihr helfen. Dabei findet sie sich aber immer wieder in richtig peinlichen Situationen wieder, zum Beispiel als sie Fees Schwarm auf einer Party stalken muss, damit dieser nicht mit einem anderen Mädchen redet...  Zu allem Überfluss bekommen sie auch noch einen neuen Mitschüler, den Ella nicht ausstehen kann.  Wer wünscht

Heaven von Mieko Kawakami

  Von der internationalen Bestsellerautorin von "Brüste und Eier": Der Protagonist, der stets namenlos bleibt, wird von seinen Mitschülern täglich drangsaliert und gequält. Auch seine 14 jährige Mitschülerin Kojima ist Opfer von schlimmen Mobbingattacken. Obwohl sie beide das gleiche Schicksal teilen, ignorieren sie sich gekonnt - bis Kojima ihm eines Tages eine Postkarte ins Schulfach legt.  Von nun an schreiben sie sich Belanglosigkeiten, nähern sich langsam an, immer auf der Hut vor ihren Mitschülern und Mitschülerinnen, die nichts von ihrer Verbindung erfahren sollen.  Für diesen Roman wählt Mieko Kawakami einen knappen, distanzierten Stil, der die Tristesse perfekt transportiert, die während des Lesens immerwährend an einem nagt.  Manche Stellen sind für die Leser schwer zu ertragen. Vor allem Kojima versucht einen Sinn in ihrer beiden Leiden zu finden während die Mobber nach dem Lustprinzip handeln.  Gegen Ende lässt sie doch ein hoffnungsvolles Gefühl in einem aufkomme