Einfühlsam und gleichzeitig sachlich, unter Verwendung von Originalzitaten aus Briefen und Tagebüchern, schildert der Schweizer Autor und Filmemacher Wilfried Meichtry das Schicksal der Geschwister Emma und Franz von Werra, die, aus einer verarmten Familie des Schweizer Adels stammend, von ihren in Not geratenen Eltern buchstäblich verkauft wurden. Ein vermögendes, aber kinderloses Paar aus Süddeutschland adoptiert 1915 das vierjährige Mädchen Emma und den einjährigen Franz. Ohne Bewusstsein über ihre tatsächliche Herkunft wachsen die beiden in Beuron auf der Schwäbischen Alb auf und entwickeln eine lebenslange intensive Bindung. Die familiäre Gemeinschaft endet in einer Katastrophe, vor allem weil die hübsche und tüchtige Emma den fortwährenden Nachstellungen des Adoptivvaters ausgesetzt ist. Schuldgefühle und religiöse Kompensierungen prägen ihr weiteres Leben. Franz hingegen lässt sich in der Wehrmacht zum Kampfpiloten ausbilden und ist unter den ersten Piloten, die am Tag na...