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Es werden Posts vom September, 2011 angezeigt.

Michi, Papa und ein Haus voller Träume von Nonnast Britta

Zielgruppe:  ab 5 Jahren Inhalt: Michi und Papa sind echte Glückspilze - haben sie doch das kleine rosafarbene Häuschen von Tante Röschen geerbt. Ein Haus - einfach zum Wohlfühlen! Wären da nicht die Widrigkeiten des Alltags & die wüsten Träume von Räubern, Barbaren und Krokodilen -  richtige Plagegeister, die Michi seit dem Umzug das Leben schwer machen. Wie gut, dass Papa ihm zur Seite steht, denn gemeinsam lehren sie diesen Tunichtguten das Fürchten. In zehn Geschichten erzählt Britta Nonnast von Michis Alltagsängsten, und wie er sie an Papas Seite mit viel Phantasie und Spucke besiegt. Entstanden sind 10 wunderbare Mutmach-Abenteuer mit vielen Bildern. Bewertung: warmherzig, erfrischend und so alltagsnah In ihrem Erstlingswerk "Michi, Papa und ein Haus voller Träume" nimmt sich Britta Nonnast der kleinen und großen Nöte, die Kinder bis in den Schlaf verfolgen können, behutsam an. Alltagsängste werden ernst genommen, aber doch so erfrischend und lu

Die Liebe zur Zeit des Mahlstädter Kindes von Clemens J. Setz

Inhalt: Die Liebe zur Zeit des Mahlstädter Kindes ist eine Sammlung von Kurzgeschichten, allesamt von dem jungen Autor Clemens J. Setz geschrieben. Es sind skurrile, teils gewaltätige oder gar groteske Geschichten, die sich mit den Schattenseiten des Mensch-Seins und den Abgründen der menschlichen Seele beschäftigen:  Eine Frau, die sich in der eigenen Küche in einen Käfig einsperren lässt, ein Liebespaar, das an die eigenen Grenzen gehen und alles aus der Wirklichkeit herausholen möchte, ein Mann, der ganz alleine auf einem fernen Planeten wohnt ... Persönliche Bewertung: "Die Liebe zur Zeit des Mahlstädter Kindes" ist gewiss kein Buch für Jedermann und nichts für Menschen von zartbesaiteter Natur. Setz überzeugt durch seine sprachlichen Fähigkeiten und regt zum Nachdenken an. Teils mögen gewisse Textpassagen zu sehr unter die Haut gehen oder die persönliche Grenze überschreiten, dennoch steckt in manchen der G

Der Meister von Herbert Rosendorfer

Inhalt: "Der Meister" - das ist ein etwas skurriler Musikwissenschaftler, der einen erfundenen Komponisten in die seriöse Fachliteratur hineinschummelt. Doch diese wissenschaftliche "Ente", dieser Geist, den "der Meister" schuf, gewinnt bald ein Eigenleben und zwingt den Meister zu immer neuen Phantasiegebilden, ja sogar zu eigenen Kompositionen. Unsere Bewertung: Für die treue Fangemeinde von Herbert Rosendorfer gibt es jetzt wieder ein Zuckerl:  "Der Meister" wartet mit humorvollen Einblicken in die musikologische Fachwelt auf. Herbert Rosendorfer steht in der Tradition von Herzmanovsky-Orlando. Wir genießen seine Formulierungen. Wir genießen dieses Buch! Herbert Rosendorfer: Der Meister Edition Elke Heidenreich bei C. Bertelsmann München, 2011. Eur(A) 17.50 ISBN 978-3-570-58030-1

Junkgirl von Anna Kuschnarowa

Zielgruppe: Jugendliche ab 14 Jahren "Die Zeit mit Tara war die großartigste Zeit meines Lebens. Und die beschissenste. " Inhalt: Alissa, jung, behütet, langweilig trifft in der Schule auf das neue Mädchen Tara. Von Anfang an ist Alissa fasziniert von diesem rebellischen Mädchen und versucht sich mit ihr anzufreunden. Doch anstatt Freundschaft entwickelt sich Alissas erste Liebesbeziehung, sie versucht auszubrechen aus ihrem alten Leben, hinein in Taras Welt. Bald schon aber bemerkt sie, das etwas mit Taras Welt nicht stimmt, und das nicht sie an erster Stelle steht, sondern das, von dem Tara meinte, es würde immer zwischen ihnen stehen: Heroin. Ein berauschender Höhenflug beginnt, hinein in Taras Welt, bis hin zu dem Strudel, der einen fast zerreißt, bis hin zum tiefen Fall. Unsere Bewertung: Junkgirl ist eine Geschichte gleich dem Klassiker "Wir Kinder vom Bahnhof Zoo", in der heutigen Zeit, Tatort Berlin. Während des Lesens hat man das Ge

Keller fehlt ein Wort von Patrick Tschan

  Inhalt: Ralph Keller, 46, geschieden, ist erfolgreicher Kommunikationsberater. Nach einem Schlaganfall ist alles anders: Keller kann normal denken, Sport betreiben, Auto fahren, aber er kann nicht mehr sprechen oder schreiben. Ein Schwatz mit Freunden, Telefonate, SMS, Einkaufen im Laden - all das wird zu einer unlösbaren Aufgabe. Die Vereinsamung droht. Doch Keller nimmt die Herausforderung an. Zu Beginn mit Gesten und Klopfzeichen, dann mit Hilfe einer Logopädin erobert er sich Schritt für Schritt in harter Arbeit die Worte zurück. Und er findet neue Zugänge im Umgang mit seiner Umgebung – sei es mit einer fremden Frau, die er wortlos erobert, sei es mit seinem Sohn. Unsere Bewertung: Ein sehr guter Roman zum Thema „Aphasie“. Der Autor zeigt, was in einem Menschen vorgeht, der das verliert, was den Menschen zum Menschen macht: die Sprache. Und er schildert den Wandel, den sein Held durchmacht. Dabei arbeitet Tschan mit viel Einfühlsamkeit und Humor, mit Bildern und V

Der Hase mit den Bernsteinsteinaugen von Edmund de Waal

Inhalt: Hunderte Male ist man an dem Haus gegenüber der Votivkirche und der Wiener Universität vorbeigegangen, aber wer wusste über seine Geschichte und seine Bewohner Bescheid? Bis 1938 gehörte es der Familie Ephrussi, deren Aufstieg in Odessa begann und sich in Paris und Wien fortsetzte. Die Wiener Dynastie findet ein abruptes Ende mit dem "Anschluss" Österreichs 1938. Um einen Spottpreis "kaufen" die Nationalsozialisten das Haus der Familie ab, SA-Trupps machen sich darin breit, die kostbaren Möbel landen im Hof, die Gemälde und Bücher werden zerstört oder fortgeschleppt. Nur die wertvolle Sammlung japanischer Netsuke-Figuren bleibt von den Plünderern verschont zurück und wird von der Hausangestellten Anna, von der der Autor, ein Nachfahre der Familie, bis heute nur den Vornamen kennt, gesichert, verwahrt und nach dem Krieg der Familie zurückgegeben. Darunter ist auch der "Hase mit den Bernsteinaugen". Unsere Bewertung: Das Buch ist genau re