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Es werden Posts vom Dezember, 2012 angezeigt.

Die Chefin verzichtet. Texte 2009 - 2012 von Max Goldt

„Die Deutschen gaben 2009 dreimal soviel für Wellensittiche aus wie für Bildung? Das glaube ich nicht! Ach so, Sie sagten Wellness!“ Der Autor unterwirft in kurzen Kapiteln unsere Gesellschaft einer kritischen Betrachtung und zeichnet eine Satire, die ihresgleichen sucht. Medien und Kleinbürgertum werden genauso wenig verschont wie Sprachkritiker und die angesehensten Mitglieder unserer Gesellschaft – die Politiker. Tierliebhaber kommen ebenso auf ihre Kosten wie das neue Künstlertum und die Internetgeneration. Karikiert werden Endlos-Shopper und Callcenter-Mitarbeiter. „Mein Lebensmotto? Was soll ich mit einem Lebensmotto? Nur Idioten haben ein Lebensmotto. Aber bitte, wenn Sie darauf bestehen...Hier also mein Lebensmotto: Man muß den Russischen Zupfkuchen zupfen, solange er sich zupfen lässt!" Max Goldt: Die Chefin verzichtet. Texte 2009 – 2012 Rowohlt Berlin 2012 978-3-87134-751-1 €[A] 18,50

Das dreizehnte Kapitel von Martin Walser

Ein Mann trifft eine Frau, die ihn derart in ihren Bann zieht, dass er nicht anders kann, als ihr Briefe zu schreiben, Seine Texte bewegen sie auf solche Weise, dass sie ihm auch antworten muss. Der Beginn einer zarten Liebesgeschichte? Mitnichten, denn beide leben in glücklichen Beziehungen. Ein sensibler Briefroman über die Aussichtslosigkeit einer aufkommenden Liebe, die zu dem Schrecklichsten werden muss, das sie werden kann: einer Freundschaft. Man spricht über Themen, die man dem eigenen Partner nicht erzählen kann, mit einem Gegenüber, das über die kleinsten Sorgen des Alltags und die Probleme mit dem Ehepartner hinwegtröstet. Dieses Werk braucht keine großangelegten Werbekampagnen, es besticht durch Stille und Reflexion - man wird es nicht aus der Hand legen. Martin Walser: Das dreizehnte Kapitel Rowohlt ISBN 978-3-498-07382-4 € [A] 20,60

Mathilde und der Duft der Bücher von Anne Delaflotte

Nach verschiedenen erfolglosen Versuchen , einen Beruf und einen Platz für sich im Leben zu finden, sowie einer weiteren gescheiterten Beziehung, flüchtet sich Mathilde in einen kleinen Ort im Périgord um dort die Tätigkeit auszuüben, die ihr vom Großvater schon als Kind beigebracht wurde, die einer Buchbinderin. Glücklich darüber, sich gerade in ihrem Haus und der neuen Umgebung eingelebt zu haben, wird sie eines Morgens von einem jungen Mann in ihrem Atelier aufgesucht. Sie möge für den Sonderling ein Buch innerhalb kürzester Zeit neu binden. Doch beim Verlassen ihres Arbeitsraumes wird der Mann Opfer eines Autounfalls und stirbt. Seine Identität bleibt ein Rätsel, doch Mathilde rückt ins Blickfeld der Ermittler. Deswegen und weil sie Ungewöhnliches am Buch entdeckt, begibt sie sich auf eigene Faust auf die Suche nach der Wahrheit und stößt auf die spannende Geschichte des Objekts, die zurück bis in die Zeit der Résistance reicht. Die Autorin ist selbst gelernte Buc

Indigo von Clemens J. Setz

Nicht zu Unrecht war der Autor aus Graz mit seinem neuesten Buch auch für den Deutschen Buchpreis nominiert. Setz verknüpft die Lebensgeschichte des Mathematikprofessors Clemens Setz, der sein Praktikumsjahr in einem Internat absolviert hatte, mit der seines ehemaligen Schülers, der den Lehrer etliche Jahre nach seinem Schulabschluss durch eine Zeitungsanzeige wieder aufsucht. Setz war Hauptverdächtiger in einem Mordfall, wurde allerdings für unschuldig befunden. Der Leser erfährt aus den Aufzeichnungen des Professors, dass das Internat nicht nur Schule, sondern auch ein Heim für Kinder war, die unter dem sogenannten „Indigo-Syndrom“ litten, einer seltenen Krankheit, die sich darin äußert, dass Begleitpersonen unter Kopfschmerzen, Übelkeiten und anderen körperlichen Beschwerden zu leiden haben. Immer wieder wurden maskierte Kinder von schwarzen Limousinen aus dem Schulhof abgeholt, um nie wieder gesehen zu werden. Diesem Rätsel versuchte der Lehrer auf die Spur zu komm