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Es werden Posts vom Dezember, 2017 angezeigt.

Was man von hier aus sehen kann von Mariana Leky

Selma, eine alte Westerwälderin, kann den Tod vor aus sehen. Immer, wenn ihr im Traum ein Okapi erscheint, stirbt am nächsten Tag je man d im Dorf. Unklar ist allerdings, wen es treffen wird. Da von , was die Bewohner in den folgenden Stunden fürchten, was sie blindlings wagen, gestehen oder verschwinden lassen, erzählt Mariana Leky in ihrem Ro man . ' Was man von hier aus sehen kann' ist das Porträt eines Dorfes, in dem alles auf wundersame Weise zusammenhängt. Aber es ist vor allem ein Buch über die Liebe unter schwierigen Vorzeichen, Liebe, die scheinbar immer die ungünstigsten Bedingungen wählt. Für Luise zum Beispiel, Selmas Enkelin, gilt es viele t aus end Kilometer zu überbrücken. Denn der Man n, den sie liebt, ist zum Buddhismus konvertiert und lebt in einem Kloster in Japan ... In einem kleinen Ort im Westerwald gibt es unter den Einwohnern so manches Schrulliges und Zwischenmenschliches. Mittendrin die junge Luise, die bei ihrer Großmutter aufge

Die Farbe von Milch von Nell Leyshon

Mein Name ist Mary. Mein Haar hat die Farbe von Milch. Und dies ist meine Geschichte. Mary ist harte Arbeit gewöhnt. Sie kennt es nicht anders, denn ihr Leben auf dem Bauernhof der Eltern verläuft karg und entbehrungsreich. Doch dann ändert sich alles. Als sie fünfzehn wird, zieht Mary in den Haushalt des örtlichen Dorfpfarrers, um dessen Ehefrau zu pflegen und ihr Gesellschaft zu leisten – einer zarten, mitfühlenden Kranken. Bei ihr erfährt sie erstmals Wohlwollen und Anteilnahme. Mary eröffnet sich eine neue Welt. In ihrer einfachen, unverblümten Sprache erzählt sie, wie ihr Schicksal eine tragische Wendung nimmt, als die Pfarrersfrau stirbt und sie plötzlich mit dem Hausherrn alleine zurückbleibt. Im Jahr 1831 schreibt die 15-jährige Mary die dramatischen Geschehnisse ihres vergangenen Lebensjahres auf, beginnend mit ihrem Dienstantritt bei einem Landpastor. Als der Pastor sie lesen und schreiben lehrt, zahlt sie dafür einen hohen Preis. Eine großartige Beschreibung des gera

Und dann steht einer auf und öffnet das Fenster von Susann Pásztor

Eine berührende Geschichte über die Schönheit des Lebens und die erstaunliche Entwicklung einer Vater-Sohn-Beziehung. Wie begegnet man einer Frau, die höchstens noch ein halbes Jahr zu leben hat? Fred glaubt es zu wissen. Er ist alleinerziehender Vater und hat sich zum ehrenamtlichen Sterbebegleiter ausbilden lassen, um seinem Leben mehr Sinn zu geben. Aber Karla, stark, spröde und eigensinnig, arrangiert sich schon selbst mit ihrem bevorstehenden Tod und möchte nur etwas menschliche Nähe - zu ihren Bedingungen. Als Freds Versuch, sie mit ihrer Vergangenheit zu versöhnen, grandios scheitert, ist es nur noch Phil, sein 13-jähriger Sohn, der Karla besuchen darf, um ihre Konzertfotos zu archivieren. Dann trifft Hausmeister Klaffki in einer kritischen Situation die richtige Entscheidung - und verhilft Fred zu einer zweiten Chance. Dieser Roman mit viel schwarzem Humor ist eine Hommage an das Leben, auch wenn er vom Sterben erzählt. Drei ganz unterschiedliche Charaktere – Fred, ehre

Die Gleichung des Lebens von Norman Ohler

Ein wunderbarer historischer Roman über die Natur. Im Jahr 1747 soll die grüne Auen- und Dschungelzone an der Oder in Brandenburg in fruchtbares Ackerland umgewandelt werden. Friedrich der Große will mit der Regulierung nicht zuletzt auch die aufsässigen wendischen Fischer des Oderbruchs zähmen. Die komplexen Berechnungen werden dem mathematischen Genie Leonhard Euler übertragen. Nachdem ein Ingenieur ermordet wird, gerät Euler immer mehr in die Verstrickungen des gigantischen Projekts und des preußischen Amazoniens. U.R Zur Bestellung Norman Ohler: Die Gleichung des Lebens Verlag: Kiepenheuer & Witsch Eur [A] 22,70 ISBN: 978-3-462-04968-8  

Jakobsleiter von Ljudmila Ulitzkaja

Nach der Revolution ziehen Jakow und Marussja mit ihrer kleinen Familie nach Moskau. Während Marussja der neuen Regierung vertraut, erkennt Jakow bald die Missstände. Unter Stalin wird er nach Sibirien verbannt. Seine Frau lässt sich scheiden, auch der Sohn wendet sich von ihm ab, und seine Enkelin Nora sieht er nur einmal als Kind. Sie, die ein bewegtes Leben führen wird – Bühnenbildnerin, alleinerziehend, georgische Liebschaft – lernt ihren Großvater erst aus seinen Liebesbriefen an die Großmutter kennen. Angeregt durch den Briefwechsel ihrer eigenen Großeltern hat Ljudmila Ulitzkaja einen Roman geschrieben, der die Geschichte Russlands im 20. Jahrhundert aus unmittelbarer Nähe erzählt. Beim Aufräumen der Wohnung ihrer verstorbenen Großmutter entdeckt Nora einen Weidenkorb voller Briefe und Notizbücher. Um die darin ebenfalls befindlichen Wanzen zu töten, stellt sie den Korb für einige Zeit auf den Winter-frostigen Balkon. Nach Jahrzehnten erst beschließt sie, die Papiere zu sic

Wiener Fenstersturz von Egyd Gstättner

In einer Sekunde laufen drei Zeitebenen, drei Zeitreisen und drei Geschichten zusammen. Oder sind es doch sechzig Jahre? Hundertvierzig Jahre? Der Schriftsteller Egon Friedell, der sein Leben lang immer wieder als Goethe auf den Bühnen stand, sprang 1938 auf der Flucht vor der SA aus dem Fenster seiner Wohnung in den Tod. In den Sekunden dieses Sprungs und seines Sterbens zieht nicht nur sein Leben an ihm vorbei, er trifft auch auf den Schriftsteller H.G. Wells und dessen »Time Machine«. Die beiden versuchen, das Geheimnis von Friedells nunmehr endlosem Fenstersturz zu ergründen. Was folgt, ist eine Odyssee durch die Zeiten, durch das Wien der Kaffeehauskultur ebenso wie durch die Gegenwart. Und immer wieder taucht Goethe auf – der möglicherweise mehr mit Friedell zu tun hat, als dieser selbst ahnt … Das tragische Ende des Schriftstellers Egon Friedell ist bekannt, doch wie lebte dieser geniale Wiener, dem die Schrecken des aufkommenden Nationalsozialismus zum Verhängn

Die Hauptstadt von Robert Menasse

Der große europäische Roman | Deutscher Buchpreis 2017 In Brüssel laufen die Fäden zusammen – und ein Schwein durch die Straßen.   Fenia Xenopoulou, Beamtin in der Generaldirektion Kultur der Europäischen Kommission, steht vor einer schwierigen Aufgabe. Sie soll das Image der Kommission aufpolieren. Aber wie? Sie beauftragt den Referenten Martin Susman, eine Idee zu entwickeln. Die Idee nimmt Gestalt an – die Gestalt eines Gespensts aus der Geschichte, das für Unruhe in den EU-Institutionen sorgt. David de Vriend dämmert in einem Altenheim gegenüber dem Brüsseler Friedhof seinem Tod entgegen. Als Kind ist er von einem Deportationszug gesprungen, der seine Eltern in den Tod führte. Nun soll er bezeugen, was er im Begriff ist zu vergessen. Auch Kommissar Brunfaut steht vor einer schwierigen Aufgabe. Er muss aus politischen Gründen einen Mordfall auf sich beruhen lassen; ≫zu den Akten legen≪ wäre zu viel gesagt, denn die sind unauffindbar. Und Alois Erhart, Emeritus der