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Es werden Posts vom April, 2019 angezeigt.

Der Untergang der Welt von gestern von Arne Karsten

Arthur Schnitzler erlebt die letzten Jahre der k.u.k. Monarchie. Der Historiker Arne Karsten hat die Tagebücher des Schriftstellers mit dessen Bemerkungen zu aktuellen Ereignissen ausgewertet und bietet ein äußerst vielschichtiges und differenziertes Bild des Untergangs. Er erzählt von der Vorgeschichte des ersten Weltkrieg, den politischen Krisen auf dem Balkan, der fatalen Bosnien-Annexion, dem Säbelrasseln der europäischen Mächte, den erstarkenden nationalistischen Strömungen. Und er stellt die teils verzweifelten, teils halbherzigen Versuche dar, den Vielvölkerstaat der Donaumonarchie zu erhalten, Bemühungen, die wegen Arroganz, Dummheit und Erstarrung der Herrschenden aber auch vieler anderer Umstände zum Scheitern verurteilt waren. Schnitzler schwimmt geistig meist gegen den Strom. Die anfängliche Kriegsbegeisterung der allermeisten teilt er ebensowenig wie die verbreiteten Bestrebungen am Ende, die Habsburger-Herrschaft zu zerstören. All das wird kontrastiert mit Schnitz

Tochter des Geldes von Eveline Hasler

Eveline Hasler bringt in ihrem Werk immer wieder höchst interessante, aber halbvergessene Persönlichkeiten und Themen ans Licht.  Der 1874 geborenen Uhrenfabrikanten-Tochter Mentona Moser, die mit ihrer Schwester Fanny bei ihrer verwitweten und schwerreichen Mutter im Schloss auf der Au am Zürichsee inmitten eines verwilderten Parks aufwächst, ist, so möchte man meinen, nur eine weitere Laufbahn im Schweizer Geldadel vorgezeichnet. Es kommt ganz anders: Von der Mutter nicht nur emotional vernachlässigt, sondern auch finanziell kurzgehalten, macht Mentona in London eine Ausbildung zur Sozialhelferin und arbeitet mit Kindern in Arbeiter-Elendsquartieren. Nach Zürich 1903 zurückgekehrt heiratet sie den Sozialisten Hermann Balsiger, hat mit ihm zwei Kinder. Er verlässt sie, und Mentona, noch immer ohne Geldzuwendung aus ihrem Erbe, versorgt ihre Familie und den chronisch kranken Sohn allein als Sozialarbeiterin und engagiert sich darüber hinaus für die Frauenrechte. Von den Soz

Alte Sorten von Ewald Arenz

Das Schicksal will es, dass zwei unterschiedliche Frauen aufeinander treffen. Da ist Sally, die kurz vor dem Abitur steht, und aus der Klinik, in der ihre Essstörungen behandelt werden sollen, reißaus nimmt. Frustriert und seelisch aus dem Gleichgewicht spricht sie die Wutsprache der unverstandenen Jugendlichen. Und da ist ist Liss, eine reife Frau, die auf sich gestellt, ohne Hilfe ihren Hof bewirtschaftet. Liss stellt dem Mädchen keine Fragen und bietet Sally Quartier für eine Nacht an. Aus einer Nacht werden Wochen, und Liss lässt dem Mädchen Zeit, zur Ruhe zu kommen. Doch langsam bringt sie Sally dazu, ihr bei der Arbeit zur Hand zu gehen, sei es beim Holz machen oder auf dem Feld. Einmal zeigt Liss ihr den verwilderten Obstgarten mit den alten Birnensorten, die so köstlich schmecken. Da wird Sally bewusst, dass der Obstgarten ein Geheimnis birgt und auch Liss eine geheimnisvolle Vergangenheit hat. Die vielen Ungereimtheiten im Leben von Lizz lassen Sally keine Ruhe, und sie b