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Malinovskij. Ein Rausch von Bruno Pellandini


Inhalt:
Im Sommer 1989, kurz bevor die Tschechoslowakei den Kommunismus entsorgt, kommt Karel Liska aus Prag in die Provinz. Der junge Bauingenieur hat sich politisch etwas zu weit aus dem Fenster gelehnt und ist den kommunistischen Machthabern unangenehm aufgefallen. Doch zum Glück genießt Liska die hohe Protektion seines Minister-Onkels, des gemütlichen Apparatschiks Mojmir. Onkel Mojmir zieht seine Fäden, und so landet Liska in einem idyllischen Weindorf in Südmähren bei Mikulov oder Nikolsburg, nahe der österreichischen Grenze, mit dem Auftrag, ein wahnwitzig-megalomanes Denkmal für den russischen General Malinovskij fertigzustellen, das seit Jahren im Bau ist. Problemlos fügt sich der urban-gewitzte Ingenieur in die bauernschlaue Gesellschaft, wo Schlendrian und Pfusch gedeihen: Der Genosse Bürgermeister lässt den gekelterten Wein lieber vor Ort verkosten, anstatt ihn dem Staat abzuliefern, der Genosse General treibt munter Schleichhandel mit den Mistelbachern aus dem feindlich-westlichen Niederösterreich, und die Arbeiter des Denkmals gehen lieber auf andere Baustellen, sehr zum Leidwesen des strebsamen Architekten des Kunstwerks. Und dann spannt ihm der Ingenieur Liska noch die schöne Betuska aus ...

Unsere Bewertung:

Schwank, Burleske, Schelmenroman, Schweijkiade - von all dem hat das 2006 erschienene Buch des in Wien lebenden Schweizer Autors Bruno Pellandini etwas. Ein Lese-Spaß - das Augenzwinkern begleitet den Helden und die anderen Charaktere der südmährischen Idylle vom Anfang bis zum ekstatischen Weinfest am Ende des Buches. Nicht zeitgeschichtliche Fakten oder Beschreibungen des harten kommunistischen Alltags sind die Elemente dieses Romans, sondern Wein, Weib und böhmische (eigentlich: mährische) Lebensart. Historisch ist wohl nur der Mann, der dem Buch seinen Namen gibt: der russische General Malinovskij. (U. R.)

Bruno Pellandini: Malinovskij. Ein Rausch.
Picus Verlag, 2006. Eur(A) 16,90.
ISBN 978-3-85452-499-1

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