Es geht um drei Frauen aus
verschiedenen Epochen, die aus dem gesellschaftlichen Diktat ausbrechen, um ihr
wahres Selbst zu leben. Sie alle schauen Antwort suchend in den Spiegel des
Lebens.
Die erste dieser Frauen ist Anna
von Brügge zur Zeit der Renaissance, die durch ihre mystischen Gedanken und
Gedichte die Kirche gegen sich aufbringt und trotzdem geradlinig ihren Weg zu Ende geht. Die zweite Persönlichkeit, Hanna
von Waldberg aus Wien, zur Zeit Siegmund Freuds, tauscht ein langweiliges Eheleben gegen eine
Berufsausbildung zur Psychoanalytikerin ein. Die dritte Person, die
Filmschauspielerin Anny, lebt in der heutigen Zeit. Ihren Ruhm als
Hollywood-Star verkraftet sie nur mit Hilfe von Drogen und Alkohol. Doch kann
sie sich letztendlich aus diesem Teufelskreis befreien.
Jede einzelne dieser Geschichten ergäbe genug Stoff für einen eigenen
Roman, wäre da nicht etwas, was die drei Frauen miteinander verbindet. Für jede einzelne seiner Figuren
findet der Autor einen eigenen charakteristischen Sprachstil. Das Buch ist intelligent
geschrieben und vermittelt eine positive Lebenseinstellung. Gleichzeitig ist es
spannend, vergnüglich und leicht lesbar. Geeignet für Frauen jeden Alters,
aber auch für männliche Leser, die Interesse am Thema haben und neugierig darauf
sind, wie gut und authentisch sich der Autor in die weibliche Psyche einfühlen kann. (H.R.)
Eric-Emmanuel Schmitt: Die Frau im Spiegel
Aus dem Französischen übersetzt von Marlene Frucht.
Verlag S. Fischer
ISBN 978-3-10-073587-4
Eur(A) 20.60
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