Die 19-jährige Amerikanerin Maya Vidal ist von
ihren Großeltern aufgezogen worden und entwickelte sich trotz fehlendem
Elternhaus zu einem fröhlichen unbeschwerten Mädchen. Doch der über alles
geliebte Großvater stirbt, als Maya gerade 16 ist, und die sonst so starke
Großmutter verfällt darüber in tiefe Depressionen, sodass Maya jeglichen Halt
im Leben verliert. Sie gerät in falsche Kreise. Die Folgen sind Drogen, Alkohol,
Straffälligkeit und schließlich eine Erziehungsanstalt. Von dort gelingt ihr die
Flucht nach Las Vegas, wo sie an einen Drogendealer gerät, der sie für seine
dunklen Geschäfte einzuspannen weiß. Als Killer und Polizei sich an ihre Spur
heften, flieht sie zu ihrer Großmutter zurück, die sie auf die einsame
chilenische Insel Chiloé schickt, wo sie ihre Enkeltochter vor ihren Verfolgern
sicher weiß. Im Haus von Manuel, einem alten Freund der Großmutter, kommt Maya
zur Ruhe und wieder zu sich selbst. Aber nicht nur das, sie kommt den
Geheimnissen ihrer Familie auf die Spur, die mit den politischen Umbrüchen des
Landes in Zusammenhang stehen. Dort erwirbt sie sich auch die Freundschaft der
Inselbewohner, und eines Tages steht ihr die große Liebe in Gestalt eines
amerikanischen Touristen ins Haus. Dann holt sie plötzlich die Vergangenheit
wieder ein und Gestalten aus ihrem früheren Leben stehen vor ihrer Tür ....
Die Handlung
spielt im Jahr 2009. Ein spannender, einfühlsam geschriebener Roman für Leser
aller Altersstufen.
Isabel Allende gilt als Königin der Erzählkunst
und beweist es aufs Neue mit diesem Psychogramm eines jungen Mädchens. Sie selbst schreibt darüber: „Ich habe diese Maya
Vidal sehr gern, nicht zuletzt weil sie viele Züge der sechs Halbwüchsigen aus
meiner eigenen Familie trägt, die ständig ungezählten Gefahren ausgesetzt sind.
Genau wie Mayas Großmutter versuche auch ich, die Kinder zu beschützen, weiß
aber doch, dass am Ende alles eine Frage von Glück ist.“
(H.R.)
Isabel Allende: Mayas Tagebuch
Übersetzt von Svenja Becker
Verlag Suhrkamp
Eur(A) 25.70
978-3-518-42287-8
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