Direkt zum Hauptbereich

Irgendwann kommt alles ans Licht von Walther Parson



Wissenschaft ist vergnüglich und lebenspraktisch. Dieser Gedanke kommt einem bei der Lektüre von Walther Parsons Buch „Irgendwann kommt alles ans Licht“. Der Innsbrucker Molekularbiologe und internationale Experte für DNA-Forensik beschreibt hier auf ebenso fundiert wie unterhaltsame Weise, wie die moderne Genetik der Gerichtsmedizin und auch der Geschichtswissenschaft auf die Sprünge hilft.

Ein Knochen wird im Himalaya geborgen. Könnte es sich um sterbliche Reste des Jahrzehnte zuvor in der Gegend tödlich verunglückten Bruders von Reinhold Messner handeln? Geschichtsfans werden ihre Freude an den kniffligen Recherchen haben, die Parson und sein Team für das Stift Klosterneuburg mit seinen Babenberger-Grabmälern gemacht haben. Und die langjährigen Zweifel an dem Verbleib des Grabes von Zar Nikolaus II. und seiner unglücklichen Familie konnten aus dem Weg geräumt werden. Skurril wirkt die Geschichte um die Klärung des „wahren“ Schädels von Friedrich Schiller in der Fürstengruft von Weimar. Aber auch „unerklärliche“ Phänomene werden entschlüsselt: Nach einer Reise an den Pilgerort Medjugorje zeigt ein Taschentuch plötzlich einen Blutfleck. Wie geht der Forscher mit den daraus resultierenden religiösen Vermutungen und Implikationen um?

In jedem Fall widmet sich Walther Parson mit aller gebotenen wissenschaftlichen Genauigkeit der Wahrheitsfindung. Aber auch gesellschaftsrelevante Themen werden nicht ausgespart. Soll man sich wirklich um die Entschlüsselung des eigenen Genoms bemühen? Welche Teile der DNA dürfen untersucht werden, welche sind aus Datenschutz-Gründen tabu? Die wichtigsten Aussagen des Buches sind aber wohl: Die Wissenschaft ist für die Menschen da und sie macht Spaß. [U.R.]

Parson, Walther: Irgendwann kommt alles ans Licht
Verlag: Ecowin
EUR(A) 21,95
ISBN: 978-3-7110-0062-0

Kommentare

Beliebte Posts aus diesem Blog

Dork Diaries von Rachel Renée Russell

Dork Diaries  Nach dem Erfolg von Greg's Tagebuch, hier ein weiterer Comicroman - speziell für Mädchen:  Dork Diaries Band 1! Zielgruppe: Mädchen  ca. ab 11 Jahre, auch noch für Jugendliche ein lustiges Leseerlebnis Inhalt:  Neue Schule, neues Glück? Nikki ist ein Totalausfall in Sachen Coolness, ihr Vater ist Kammerjäger und fährt mit einem Kakerlakenmobil durch die Stadt, ihr Handy ist ihrer Meinung nach ein krasses Museumsstück und das Einzige was sie an ihrem ersten Schultag retten könnte, wäre ein brandneues IPhone. Stattdessen bekommt sie ein Tagebuch geschenkt, etwas das sie nie schreiben wollte. Gott sei Dank hat sie es getan und lässt uns an ihrem Leben teilhaben! Unsere Bewertung:  Dork Diaries ist ein  unterhaltsames Buch im Tagebuchstil geschmückt mit humorvollen Comiczeichnungen. Typische Situationen wie einige von uns sie als Kind/Teenager erlebt haben werden leicht überzogen und teils skurril dargestellt, z.B Nikki möchte nicht in die Sc

Survival - Verloren im Amazonas von Andreas Schlüter

Ein Survivalhandbuch und einen Überlebensgürtel für einen gemütlichen Rundflug über den Amazonas einpacken? Lächerlich, finden Mikes kleine Schwester und ihre Freunde. Doch als das Flugzeug abstürzt und sich der traumhafte Anblick des Dschungels in einen Alptraum verwandelt, lacht niemand mehr. Die vier Kinder finden sich auf sich alleine gestellt in der Wildnis wieder. Nicht nur Hunger und Durst macht ihnen zu schaffen, auch birgt der Dschungel viele Gefahren und gefährliche Tiere.. Mit "Survival- Verloren im Amazonas" ist dem Autor ein gelungener Auftakt für eine packende Abenteuerreihe für Kinder von 10-12 Jahren gelungen. Was das Buch besonders spannend und interessant macht, sind die coolen Survivaltipps, - tricks und Informationen über die Tierwelt. Wisst ihr zum Beispiel, wie man auch eine giftige Schlange essen kann, oder wie man ohne Kochtopf kocht? Das Buch ist auch gut für Lesefaule geeignet, da der Spannungsbogen aufrecht erhalten bleibt und man einfach wi

Babas Schweigen von Özlem Çimen

  Özlem ist Schweizerin mit türkischen Wurzeln oder Türkin, die in der Schweiz aufgewachsen ist, so denken alle, so denkt sie selbst. Mit viel Wärme erzählt sie von den alljährlichen Ferien, die sie in den 1990er-Jahren als Kind eingebettet in die Großfamilie in einem türkischen Dorf beim Munzur-Gebirge am Fırat-Fluss (Euphrat) verbracht hat. Unbeschwerte Wochen mit den Cousinen und Cousins und den liebevollen Großeltern. Und doch liegt eine beständige Wolke von Melancholie über der Dorfgemeinschaft. Was etwa bedeuten die Erzählungen der Dorfkinder, dass der Fluss einmal rot war? Als erwachsene Frau kehrt Özlem mit ihrem Schweizer Freund in das Dorf zurück. Alles ist wie früher, so scheint es, doch eine kleine Bemerkung des Onkels bringt ihr Weltbild ins Wanken. Das Dorf, all die Häuser hätten einmal den Armeniern gehört. Özlem versucht, den Dingen auf den Grund zu gehen - ein schwieriges und vergebliches Unterfangen nach all den Jahrzehnten. Wie kam es, dass auch die Großeltern, die n