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Dazwischen: Ich von Julya Rabinowich




Seit fast 2 Jahren lebt Madina mit ihrer Familie in einem Flüchtlingsheim am Land. Sie haben Krieg und Verfolgung hinter sich, jetzt warten sie, so wie viele andere, auf den ersehnten Asylbescheid. Das Leben in der Flüchtlingspension ist zermürbend, die Wirtin hauptsächlich auf ihren Vorteil bedacht, das Zimmer für die 5-köpfige Familie zu klein. Die 15-jährige Madina will eigentlich ein ganz normaler Teenager sein, sie besucht die Schule und findet in der Klassenkollegin Laura eine gute Freundin.

Doch die Schatten aus der alten Heimat lassen sich nicht so leicht abschütteln. Die Eltern sind in ihren Ängsten und Traditionen gefangen, brauchen Madina als Dolmetscherin und Vermittlerin bei den endlosen Behördengängen, sind aber nicht bereit, ihre Tochter selbständig sein zu lassen. Madina bemüht sich, allen Seiten gerecht zu werden. Sie will ihre Familie nicht enttäuschen, sich aber dem "neuen" Leben, in das sie hineingeworfen ist, auch nicht verschließen. Als sie einmal ohne zu fragen bei Laura übernachtet, eskaliert die Situation.

Die Geschichte wird in Form von Tagebucheinträgen von Madina selbst erzählt. Unglaublich berührend und authentisch lässt Julya Rabinowich ihre Heldin zu Wort kommen. Das Buch liest sich leicht, manchmal fast heiter, dann wieder herzzerreißend, die Figuren sind sehr nuanciert gezeichnet, niemals einfach nur in Schwarz-Weiß einzuteilen.

Julya Rabinowich hat ihr erstes Jugendbuch geschrieben, es sei auch allen Erwachsenen ans Herz gelegt, um in Zeiten der allgegenwärtigen Flüchtlingsthematik eine Ahnung vom schwierigen Alltag dieser Menschen zu bekommen. Und wer könnte das besser als eine Autorin, die als Kind selbst erlebt hat, wie es ist, in einem fremden Land Heimat zu finden? (S.R.)

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Julya Rabinowich: Dazwischen: Ich
Eur [A] 15,50
Verlag: Hanser
ISBN: 978-3-446-25306-3

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