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Gray von Leonie Swann


An der altehrwürdigen Universität von Cambridge ist ein Student aus bestem Haus beim nächtlichen Fassadenklettern zu Tode gekommen. Dr. Augustus Huff, Anthropologe und Vertrauenslehrer von Elliot Fairbanks glaubt nicht an einen Unfall oder Selbstmord. Doch sein größtes Problem ist zunächst Gray, der Graupapagei des toten Studenten, der sich zufällig gerade den pedantischen Dozenten als neue Bezugsperson auswählt und nicht mehr von seiner Schulter weicht.

Der ordnungsliebende und schüchterne Dr. Huff will den Vogel am liebsten sofort wieder los sein, doch das stellt sich als nicht so einfach heraus, genauso wie die Suche nach möglichen Verdächtigen. Doch Huff lernt, sich mit dem äußerst sprachbegabten Papagei zu arrangieren und seinem Geplapper die nötige Aufmerksamkeit zu schenken. Nicht zuletzt dieses bringt ihn schließlich auf die richtige Spur, bis hin zu einem fulminanten Showdown.

Leonie Swann, die vor einigen Jahren mit ihrem Schafskrimi "Glennkill" große Erfolge hatte, ist wieder ein wunderbares Buch gelungen: ein wenig Krimispannung, viel trockener englischer Humor, Einblicke in das ehrwürdige und doch auch sehr skurrile akademische Leben in Cambridge, und mit Gray und Dr. Huff zwei äußerst liebenswerte Romanhelden, die man sofort ins Herz schließt. Als reales Vorbild diente der Autorin übrigens der Graupapagei Alex, der sprechen, zählen, Worte verstehen, abstrakt denken und Kategorien unterscheiden konnte (belegt durch Studien an der Universität Harvard; siehe auch das Buch von Irene M. Pepperberg: Alex und ich. Die einzigartige Freundschaft zwischen einer Harvard-Forscherin und dem schlausten Vogel der Welt. Mvg-Verlag)

SR

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Leonie Swann: Gray
Verlag: Goldmann
ISBN:  978-3-442-31443-0
Eur [A] 20,60



Kommentare

  1. Muss ich unbedingt noch lesen - Glennkill hat mir sehr gut gefallen

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    1. Wir wünschen viel Freude beim Lesen, wenn es dann soweit ist. :)

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