Diese Familiensaga aus den Südstaaten Nordamerikas in der Zeit um 1920 nach der Sklavenbefreiung hat mich von der ersten bis zur letzten Seite gefesselt wie selten bei Schmökern dieser Art.
In thrillerhaft spannender, aber auch romantisch
berührender Erzählweise aus der Sicht zweier Standes unterschiedlicher weißer
Frauen und einer Negerin (von der Autorin bewusst so genannt) geht es noch immer
um die Kluft zwischen Weiß und Schwarz, den Plantagenbesitzern und ihren
ausgebeuteten Feldarbeitern und letztendlich um das damalige Rollenbild zwischen
Mann und Frau.
Historische Fakten und Fiktion fügen sich
authentisch ineinander.
Ein kleiner Wermutstropfen ist die Lektorierung
der Übersetzung aus dem Amerikanischen. Z.B. „blöken“ die Kühe auf Seite 142.
Und auf Seite 185 liest man : „Er ist zwei Köpfe größer wie sie (!).... und hat zu seiner Mutter herunter
geguckt. ….“, um nur einige Formfehler zu erwähnen.
Trotz dieser Schönheitsfehler ist es ein guter
dicker Schmöker, der die Erwartungen einer großen Leserschaft erfüllen wird.
Hanna Remmer
Deb Spera: Alligatoren
Verlag: HarperCollins
ISBN: 978-3-95967-220-7
Eur [A] 22,70
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