Berlin 1931: "Leben verboten!" heißt es für den Bankier Ernst von Ufermann nachdem er fälschlicherweise für tot erklärt wird und sich, aus Furcht vorm nahenden Firmenbankrott und dem sozialen Abstieg der Familie, dazu verleiten lässt unterzutauchen. Unter falschem Namen und mit einem fragwürdigen Auftrag führt ihn sein Weg nach Wien, dort kommt er dem politischen Untergrund und den immer einflussreicher werdenden Nationalsozialisten gefährlich nahe. Er versucht erneut zu fliehen, diesmal zurück in sein altes Leben...
Lazar (1895-1948) erkannte bereits früh welche Gefahr von den Nationalsozialisten ausging, die Hellsichtigkeit ihrer Werke diesbezüglich war einer der Gründe, warum sie lange vergessen war, zum Glück wurde sie wiederentdeckt.
Nachdem ich Lazars "Die Eingeborenen von Maria Blut" vor einigen Jahren verschlungen habe, hatte ich große Erwartungen an die nächste Veröffentlichung bzw. Wiederentdeckung, sie wurden nicht enttäuscht. Mit unterschwelligem, wienerischem Sarkasmus schildert der Roman anschaulich, spannend und beklemmend die Atmosphäre der 1930er Jahre und den immer grausamer werdenden politischen Ton.
Ergänzt wird der Roman durch ein ausführliches und sehr informatives Nachwort des Herausgebers Johann Sonnleitner von der Universität Wien.
JK
Deutsche Erstveröffentlichung nach der Originalfassung von 1932:
Maria Lazar: Leben verboten!
Verlag: dvb (das vergessene Buch)
ISBN: 978-3-903244-03-0
[A] 26,00
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