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Müll von Wolf Haas

 


 

Brenner ist wieder unterwegs! Arbeitet auf Wiener Müllsammelplatz und schlägt sich als Mietnomade durch. Kollege findet in Wanne 4 „Sperrmüll“ ein menschliches Knie, weitere Körperteile folgen – etwa Finger in der Wanne für Plastik. „Also abgesehen davon, dass ein menschlicher Körperteil am Mistplatz sowieso nichts zu suchen hat, das muss ich hoffentlich nicht extra sagen. Menschliche Körperteile: Magistratsabteilung 43, Friedhöfe. Und nicht Magistratsabteilung 48, Abfallwirtschaft. Aber rein von den Wannen her gedacht, sag ich: Wanne 12 (Kompost), Wanne 19 (Biomüll), da lass ich mit mir reden, aber sicher nicht Wanne 4 (Sperrmüll).“ Es entspinnt sich ein klassischer Brenner-Roman, zwischen Wortspielen und Gruseleinlagen, auf der Suche nach dem Mörder, der Mörderin. In wichtigeren Rollen: der Transportdienst „Tobias Wir sind Legende“ samt Chef und Fahrer Nguyen; Iris, die Tochter des Mordopfers; der Praktikant (junger, computeraffiner Kollege am Müllplatz); alte Polizeikollegen; neuere Müllplatzkollegen in den orangen Jacken. Am Schluss sind einige tot, andere knapp nicht. In Summe: griechische Tragödie nichts dagegen – frage nicht! (Ch. H.)

Wolf Haas: Müll. 

Verlag Hoffmann und Campe. ISBN 978-3-455-01430-3

Eur(A) 24,-

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