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Besser allein als in schlechter Gesellschaft von Adriana Altaras

 

Es ist eine bewegende Tante-Nichte-Beziehung, die dieses autobiografisch erzählte Buch zum Inhalt hat: Die fast hundertjährige Tante lebt in einem Altersheim in Mantua und die Nichte ist erfolgreiche Opernregisseurin in Deutschland. Und da gerade strengste Pandemie-Regeln herrschen, sind es meist die Gespräche am Telefon, die Aufschluß über diese Beziehung geben. Die Tante liebt ihre Nichte und Adriana liebt ihre Tante.

Auch in der Endstation Altersheim denkt die kreuzfidele Tante nicht daran, sich selbst aufzugeben, und hat für alle Fälle und für jede Situation immer das richtige Sprichwort bereit. Eines dieser Zitate gab diesem Buch sogar seinen Titel. Tantes Eigensinn läßt oft das Pflegepersonal im Heim Kopf stehen; und doch oder gerade deswegen wird sie besonders geliebt. Davon profitieren alle Beteiligten.

„Das Leben bedeutet generell einen enormen Kraftaufwand und viel Selbstdisziplin, merk dir das, Naniza. Und mit hundert wird es nicht leichter!“ - Einer von vielen von Tantes Aussprüchen.

In jedem Fall war der Tante ein bewegtes Leben beschieden. Sie hat die Spanische Grippe, einen Weltkrieg, die Shoah und das KZ überlebt und dabei ihren Humor nicht verloren. In diesen Tante-Nichte-Gesprächen taucht vieles von diesem Leben an die Oberfläche. Auch Adrianas nicht gerade leichtes Leben als Opernregisseurin und alleinstehende Mutter von zwei halbwüchsigen Söhnen ist ein zündendes Gesprächsthema zwischen den Beiden. Und immer spendet Tantes Anteilnahme ihrer Nichte Zuversicht und Trost.

Das Buch liest sich sehr gut, ist lebensklug, unterhaltsam, ausnehmend witzig und berührend. (HR).

Adriana Altaras: Besser allein als in schlechter Gesellschaft - Meine eigensinnige Tante

Kiepenheuer & Witsch

22,70 Eur[A]
ISBN 978-3-462-00424-3 

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