"Ich geh nicht, solange du nicht machst, dass sie aufhören."
"Vergiss es."
"Mach dein Monster."
Lexi war schon immer ein wildes Mädchen, das auf Bäume klettert und sagt was es denkt. Das Zusammenleben mit Ihrer "neuen" Familie, ihrem Stiefvater John und ihrer süßen kleinen Schwester Iris erweist sich als schwierig. Lexi wirft Sachen aus dem Autofenster, wirft mit Stühlen und zertrümmert Geschirr. Sie ist wütemd, sehr wütend.
Ein richtiges Monster, findet John. Vielleicht stimmt aber auch etwas nicht mit John, denkt Lexi manchmal. Ihre Mutter wendet sich von ihr ab, in der Schule findet sie kaum Anschluss - nur das Theaterspielen macht ihr Freude - und zu allem Übefluss ist sie auch noch verliebt in ihren älteren Stiefbruder, der das Familienhaus bereits verlassen hat und aufs College geht.
Eigentlich wünscht sie sich von ihrer Familie akzeptiert zu werden, aber ihre Wut kann sie nicht lange genug herunterschlucken um alles "richtig" zu machen.
Jenny Downham hat ein fesselndes und ehrliches Buch über emotionalen Missbrauch geschrieben. Ein Missbrauch, der keine Spuren hinterlässt aber blaue Flecken auf der Seele. Beim Lesen wurde ich selbst wütend mit Lexi und bin auch eine Nacht viel zu lange wach geblieben, um weiterzulesen. Viel mehr zu meinen Gedanken über diese Lektüre, kann ich hier leider nicht aufschreiben, sonst würde zuviel verraten werden.
Es ist lange her, das ich ein Jugendbuch so schnell ausgelesen habe, daher eine klare Leseempfehlung füralle die realistische Geschichten mit starker weiblicher Hauptrolle mögen. Das Buch ist für Jugendliche ab 14 Jahren und auch, so wie Jenny Downhams Vorgänger "Obwohl es dir das Herz zerreißt", für Erwachsene geeignet.
J.P.
Jenny Downham: Ich war der Lärm, ich war die Kälte
Verlag: cbj
ISBN: 978-3-570-16582-9
Eur [A] 18,50
Altersempfehlung: 14-99
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