Während der Regierungszeit Kaiser Yoshihitos, des 123. Tennô, gärt es in Japan, denn auch hier haben Sozialisten, Anarchisten und andere revolutionäre Strömungen Zulauf. Erstmals wird das traditionelle, streng hierarische System öffentlich kritisiert. Der Kaiser aber ist ein kränklicher und pazifistischer Mann, der es in den Augen der vaterländisch Gesinnten an Strenge und Entschlusskraft fehlen lässt. Der aus der Samurai-Tradition stammende Militärpolizist Amakasu, ein Verteidiger der althergebrachten Werte, dem der militärische Ehrenkodex alles ist, muss jahrelang den unbeugsamen Revolutionär Ôsugi und seine Frau Itô, eine ebenso entschlossene Frauenrechtlerin, beschatten. Das verheerende Erdbeben von 1923 markiert das Ende der relativ liberalen Taishô-Ära und gibt den reaktionären Kräften die Gelegenheit, gegen Ôsugi und Itô vorzugehen
"Das ganze Geld hin. Kaputt. Die Entwertung. Die Geldentwertung. Das Geld nichts mehr wert. Das Geld war kaputt. Hin." Mutter Haas weiht den kleinen Wolf schon früh in die Geheimnisse des Geldes ein. Es ist das Thema, das das Leben und Denken der fleißigen und selbständigen Alleinerzieherin dominiert: Das Lehen, der kleine Bauernhof, der dereinst der Familie gehört hat, kam durch die Hyperinflation abhanden. Zeitlebens versucht die Familie, wieder zu Eigentum zu gelangen, "nichts wie sparen, sparen, sparen" ist die lebenslange Aufgabe von Marianne Haas, doch vergeblich, denn während die Spargroschen angehäuft werden, steigen die Grundstückspreise. Worauf aber der beständige Zorn der Mutter gegründet ist, wird der vierjährige Sohn noch lange nicht begreifen können. In ihren letzten Lebenstagen lässt Wolf Haas das Leben seiner Mutter Revue passieren. Neben ihrem Bett und auf den Spaziergängen zum Familiengrab, wo bereits Name und Geburtsdatum am Grabstein eingra