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Es werden Posts vom Mai, 2011 angezeigt.

Schattenträumer von Andrea Busfield

Inhalt: Der Junge Loukis und das Mädchen Praxi wachsen als Nachbarkinder in einem Dorf in Nordzypern auf. Die Insel ist noch von den Briten besetzt. Aus der Kinderfreundschaft wird die große erste Liebe, die jäh ein Ende findet, als Loukis in den Untergrund geht, um den Tod seines von britischen Soldaten getöteten Bruders zu rächen. Das rauhe Partisanenleben im Troodos-Gebirge macht ihn zum Mann, er kann seine Jugendliebe aber nicht vergessen. Als er nach Jahren in sein Dorf zurückkehrt, ist Praxi die Frau seines Rivalen geworden und sie hat eine Tochter. Nach vielen Mißverständnissen kommen die Liebenden wieder zusammen und er erfährt, daß er der wirkliche Vater von Praxis Tochter ist. Doch der Schein muß nach den damaligen moralischen Grundsätzen gewahrt werden. Bald jedoch spitzen sich die politischen Wirren wieder zu und  Praxi und Loukis werden erneut getrennt. Praxi muß mit ihrer Familie vor den Türken fliehen und Loukis geht wieder in den Untergrund. Viele Jahre werden

Guten Morgen, Gute Nacht von Mirjam Pressler

Zielgruppe: ab 3 Jahren Inhalt: Sieben Tage hat die Woche. Jeden Morgen werden Häschen, Mäuschen, Schweinchen und all die anderen Tierkinder mit Reimen geweckt und am Abend liebevoll zu Bett gebracht. Ein jedes nach seiner Art. Der Zuhörer begleitet jeden Tag ein anderes Tierkind und erfährt in schönen Reimen, was dieses bei seinen Unternehmungen am Tag und in seinen Träumen in der Nacht, glücklich macht. Unsere Bewertung: Ein Muss für jedes Kinder-Nachtkästchen! Dieses Buch eignet sich ganz besonders als Gute-Nacht-Lektüre. Ganz nebenbei lernt man auch noch die sieben Wochentage kennen. Mirjam Pressler; Helga Bansch: Guten Morgen, Gute Nacht. Beltz 2010. Euro (A) 6,20. ISBN 978-3-407-76088-3

Mamas Wundertasche von Christine Rettl und Selda Marlin Soganci

Zielgruppe: für Groß und Klein  - ab 4 Jahren Inhalt: Ein kleines Mädchen begibt sich auf Entdeckungsreise - nämlich in Mamas Handtasche. Mamas Handtasche ist das 8. Weltwunder. Was alles drin ist? "Zimmer, Küche, Kabinett!" behauptet Mama. Sie ist für jede Gelegenheit gerüstet. Braucht jemand Vogelfutter? Ein Pflaster? Einen Kamm? Schokolade? Kein Problem. Das und noch viel mehr steckt darin. Bestimmt auch ein Geheimnis. Nur, wenn Mama nicht findet, was sie sucht, dreht sie ihre Handtasche um, und alles, alles purzelt heraus.... Unsere Bewertung: Mamas Wundertasche - ein Phänomen, das viele Frauen kennen. Ein wunderbares, phantasievolles Bilderbuch, in dem es viel zu entdecken gibt, und das man immer wieder gerne ansieht. Christine Rettl / Selda Marlin Soganci: Mamas Wundertasche Residenz Verlag  St. Pölten 2010. Euro (14,90). ISBN 978-3-7017-2073-6.

Die Bekehrung von Matthias Gnehm

Inhalt: Kurt ist 14. Sein Frühlingserwachen heisst Patricia, die schöne und ernsthafte Schulkollegin. Patricia aber hat mehr Interesse an spirituellen Erweckungen, sie führt Kurt in die Bibelgruppe des örtlichen Pfarrers ein. Dieser ist berüchtigt durch sein Sektierertum: Gruppen-Abschottung, Verurteilung von Anders-Denkenden und Bekehrungsgespräche zu zweit sind seine Methoden. Kurt lässt sich darauf ein, wird aber zunehmend zum Fremden in der eigenen Familie. Und Patricia ist irgendwann weit fort. Jahrzehnte später macht Kurt eine Reportage über landschaftliche Zersiedelung und fährt in den Ort seiner Jugend. Die Umgebung passt zu seinen Erinnerungen: Einkaufszentren, Autobahnkreuzungen und Atomkraftwerke haben sich weit in die grüne Landschaft hineingefressen. Wie damals das Gedankengut des Pfarrers in die Seele der Menschen. Unsere Bewertung: Eine sehr gelungene biografische Graphic Novel, die es schafft, zwei brisante Themen  miteinander zu verknüpfen. Besonders gut ge

Leute, ich fühle mich leicht von Alexa Hennig von Lange

Zielgruppe: Mädchen ab 13 J. Inhalt: Lelle ist 15 Jahre alt und mit einer total durchgeknallten Familie gestraft. Ihre Schwester Cotsch flirtet mit jedem und denkt die Welt dreht sich um sich, ihre Mutter ist überbesorgt und hat eine leichte hypochondrische Ader. Ihr Vater geht lieber in den Keller Schuhe putzen als sich mit den weiblichen Wesen seiner Familie auseinanderzusetzen. Mitten drinnen ist Lelle, die immer weniger isst, sich verliebt und ihren eigenen Weg gehen möchte. Unsere Bewertung: "Leute, ich fühle mich leicht" ist der erste Band einer umwerfenden Jugendbuchreihe. Schon viele Autoren wurden mit den Worten gelobt, sie hätten den Nerv der Jugend getroffen, doch diesmal stimmen wir zu. Der Roman ist aus der Ich-Perspektive geschrieben, und mit Lelles Gedankenwelt kann sich sicher jede Jugendliche identifizieren. Obwohl der Roman auch etwas härtere Themen behandelt, bleibt das Lachen niemals aus. Lelle betrachtet sich selbst, die Welt und

Im Visier des Stalkers von Helen Vreeswijk

Zielgruppe:   Jugendliche ab 14. J.  Inhalt: Eines Tages erhält die 15 jährige Leonie einen beunruhigenden Telefonanruf: "Vermisst du mich? Ich weiß, dass deine Eltern nicht zu Hause sind. Soll ich mal vorbei kommen?" Zuerst hält sie diesen Anruf für einen schlechten Scherz einer ihrer Mitschüler, doch die Anrufe hören nicht mehr auf. Der Fremde scheint sie genau zu kennen, sie rund um die Uhr zu beobachten. Leonies Leben verändert sich drastisch. Sie vertraut sich ihrem Freund an, jedoch nimmt dieser die Sache nicht ernst und rät ihr, ihn einfach zu ignorieren. Doch dann droht der Anrufer Leonies Schwester etwas anzutun.. Unsere Bewertung: Ein spannendes, packendes Jugendbuch, das man nach den ersten paar Seiten nicht mehr aus der Hand legen will. Helen Vreeswijk, die unter anderem auch Kriminalbeamtin ist, schreibt durch ihre beruflichen Erfahrungen authentisch und versteht es auf die Psyche des Täters einzugehen und den Leser doch immer wieder auf ei

Der Sommer ohne Männer von Siri Hustvedt

Inhalt: Die Ehe von Mia, der preisgekrönten Dichterin, und Boris, dem Neurowissenschaftler, stürzt in eine Krise, als er ihr mitteilt, dass er eine „Pause“ braucht. Als Mia dahinterkommt, dass diese Pause weiblich ist, dreht sie durch und landet kurzfristig in der Psychiatrie. Nach ihrer Entlassung gönnt sie sich ebenfalls eine Pause und verbringt den Sommer in der Nähe ihrer 90-jährigen Mutter in Minnesota, die dort in einem Seniorenheim lebt. Hier kommt sie langsam zur Ruhe, indem sie sich die Wut über die Männer im Allgemeinen und die Paarproblematik im Besonderen von der Seele schreibt. Das erotische Tagebuch, das dabei entsteht, hilft ihr, dem Geheimnis nahezukommen, dem Bogen zwischen Geborenwerden und Sterben, auch wenn „der Kummer mit den Geschlechtern nie aufhört“. Bewertung: Der Sommer ohne Männer – ein Titel der trügt. Keine leichte Einschlaflektüre,sondern ein Buch mit philosophischen und literarischen Ansprüchen, das trotzdem beste Unterhaltung in gehobenem Sinn