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Der zweite Reiter von Alex Beer



Wien 1919 - Der Krieg hat viele Spuren hinterlassen. Lebensmittel, Kleidung und Medikamente sind knapp. Die Stadt versinkt im Elend, vom Glanz der ehemaligen Weltmetropole ist nicht viel übrig.


Polizeiagent August Emmerich wird beauftragt, einen Schleichhändlerring auszuheben.Gemeinsam mit Ferdinand Winter, seinem neuen Assistenten, der gerade seine Ausbildung beendet hat und wie ein Klotz an seinem Bein hängt. Der Kopf dieses Ringes ist Veit Kolja, den er nun schon seit Monaten beschattet. Dieser Durchbruch könnte ihm eine Beförderung bringen, in die Abteilung Leib & Leben - in die oberste Elite des Polizeiapparates. Doch es kommt alles anders!

Bei der Observierung von Veit Kolja kommt es zu keiner Verhaftung, sondern zur Entdeckung einer Leiche. Dietrich Jost, ehemaliger Soldat. Der Tote wird als Selbstmörder abgetan, doch August Emmerich glaubt nicht an Selbstmord, sprechen doch einige Indizien dagegen.
Er beginnt gemeinsam mit seinem Assistenten auf eigene Faust Nachforschungen anzustellen.
Diese führen ihn in die Gräuel des 1. Weltkrieges und die damit verbundenen Kriegsverbrechen...

Für mich persönlich der beste Kriminalroman dieses Jahres. Umso mehr freut es mich, dass Alex Beer (Pseudonym von Daniela Larcher) den Leo-Perutz-Preis für Kriminalliteratur 2017 erhalten hat. Alex Beer gelingt es grandios Zeitgeschichte und Kriminalhandlung nahtlos miteinander zu verknüpfen, in einem Schreibstil, der nichts zu wünschen übrig lässt, und wo Bilder im Kopf real werden.

Sa. R.

Zur Bestellung
Alex Beer: Der zweite Reiter
Eur [A] 20,60
Verlag: Limes
ISBN: 978-3-8090-2675-4

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