Direkt zum Hauptbereich

Das Geheimnis der Schnee-Eule von Kirstin Breitenfellner


Weil ihre Mutter arbeiten muss, verbringen Tiba und Kai die Herbstferien bei Onkel und Tante in einem kleinen Ort in den Bergen. Kai freut sich aufs Fußballspielen mit seinem Cousin Martin. Und auch ein Baby gibt es in der Familie: Tiba kann es kaum erwarten, für den kleinen Toby Ersatzmama spielen zu dürfen, denn auch seine Mama Oda - die Tante der Kinder - arbeitet viel, als Geschäftsführerin des Institus für den Weltfrieden im Ort.

Währenddessen erkunden die Kinder gemeinsam mit Onkel Benno und dem Baby die Gegend. Zuerst ist Kai enttäuscht, denn sein Cousin ist nicht an Fußball interessiert. Lieber liest er Sachbücher und schwärmt von Harry Potters Schnee-Eule. So haben die Kinder bald ein spannendes Thema gefunden, das sie beschäftigt: im Ort gibt es nämlich einen Tierpräparator, aber gibt es hier auch Schnee-Eulen? Dürfte man die überhaupt ausstopfen? Und warum trifft sich der Tierpräparator immer mit dem unsympathischen Jäger? Die Kinder beginnen heimlich Detektiv zu spielen ...

Dieser charmante und flott erzählte Roman ist kein Kinderkrimi, hat aber durchaus seine spannenden Seiten. Neben dem Beinahe-Kriminalfall geht es um Freundschaft und ums Sich-vertragen-können (selbst im Friedensinstitut gibt es Streitigkeiten). Es geht um Umwelt und Tierschutz, um Integration und Weltpolitik, alles kindgerecht und mit leichter Hand in eine Geschichte verpackt, die viele Denk- und Diskussionsanstöße für junge und auch erwachsene LeserInnen liefert. Und nicht zuletzt erfährt man einiges über das Ausstopfen von Tieren. Unzählige solcher Präparate (auch Schnee-Eulen) kann man z.B. im Naturhistorischen Museum in Wien bewundern und wird sie nach der Lektüre vielleicht mit anderen Augen sehen.

Unsere Empfehlung für Leserinnen und Leser zwischen 8 und 12 Jahren

Susanne Remmer


Kirstin Breitenfellner: Das Geheimnis der Schnee-Eule 
Verlag: Picus
ISBN: 978-3-7117-4004-5 
Eur [A] 14,-
Meine Empfehlung: 8-12 Jahre

Kommentare

Beliebte Posts aus diesem Blog

Vier Schwestern von Ernst Strouhal

  Die bekannteste unter den vier Schwestern Benedikt ist Friedl, die als junge Schriftstellerin unter dem Pseudonym Anna Sebastian in England einige erfolgreiche Romane schrieb. Hierzulande ist Friedl Benedikt jedoch mehr aus den autobiografischen Schriften Elias Canettis geläufig, mit dem sie eine lange Beziehung hatte. Auch ist eine der Figuren in Veza Canettis Roman "Die Schildkröten", in dem die Anschlusstage in Wien 1938 beschrieben sind, ihr nachempfunden. "Sie haben Papa verhaftet!", lässt Veza Canetti in ihrem Roman die junge Frau verzweifelt sagen. Dieser Papa ist in der Realität Ernst Benedikt, ehemaliger Chefredakteur der Neuen Freien Presse. 1938 gerät das gutbürgerliche Leben der Familie Benedikt in ihrer Villa in Wien Grinzing, Am Himmel 55, tatsächlich aus den Fugen. Die vier Schwestern Gerda, Friedl, Ilse und Susi werden in verschiedene Länder geschickt, weg aus Hitlers Großdeutschland. Die Eltern folgen ihnen nach vielen Schikanen der Nationalsozial

Besser allein als in schlechter Gesellschaft von Adriana Altaras

  Es ist eine bewegende Tante-Nichte-Beziehung, die dieses autobiografisch erzählte Buch zum Inhalt hat: Die fast hundertjährige Tante lebt in einem Altersheim in Mantua und die Nichte ist erfolgreiche Opernregisseurin in Deutschland. Und da gerade strengste Pandemie-Regeln herrschen, sind es meist die Gespräche am Telefon, die Aufschluß über diese Beziehung geben. Die Tante liebt ihre Nichte und Adriana liebt ihre Tante. Auch in der Endstation Altersheim denkt die kreuzfidele Tante nicht daran, sich selbst aufzugeben, und hat für alle Fälle und für jede Situation immer das richtige Sprichwort bereit. Eines dieser Zitate gab diesem Buch sogar seinen Titel. Tantes Eigensinn läßt oft das Pflegepersonal im Heim Kopf stehen; und doch oder gerade deswegen wird sie besonders geliebt. Davon profitieren alle Beteiligten. „Das Leben bedeutet generell einen enormen Kraftau

Dork Diaries von Rachel Renée Russell

Dork Diaries  Nach dem Erfolg von Greg's Tagebuch, hier ein weiterer Comicroman - speziell für Mädchen:  Dork Diaries Band 1! Zielgruppe: Mädchen  ca. ab 11 Jahre, auch noch für Jugendliche ein lustiges Leseerlebnis Inhalt:  Neue Schule, neues Glück? Nikki ist ein Totalausfall in Sachen Coolness, ihr Vater ist Kammerjäger und fährt mit einem Kakerlakenmobil durch die Stadt, ihr Handy ist ihrer Meinung nach ein krasses Museumsstück und das Einzige was sie an ihrem ersten Schultag retten könnte, wäre ein brandneues IPhone. Stattdessen bekommt sie ein Tagebuch geschenkt, etwas das sie nie schreiben wollte. Gott sei Dank hat sie es getan und lässt uns an ihrem Leben teilhaben! Unsere Bewertung:  Dork Diaries ist ein  unterhaltsames Buch im Tagebuchstil geschmückt mit humorvollen Comiczeichnungen. Typische Situationen wie einige von uns sie als Kind/Teenager erlebt haben werden leicht überzogen und teils skurril dargestellt, z.B Nikki möchte nicht in die Sc