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Die Außerirdischen von Doron Rabinovici



"Die Außerirdischen sind angekommen!" und diesmal ist die Meldung aus dem Radio kein Hörspiel von H. G. Wells.
Aber es ist alles in Ordnung, sie kommen in  Frieden. Alles was sie möchten ist ein Menschenopfer, natürlich auf freiwilliger Basis - ganz Gewaltfrei.
Es werden Spiele ausgerichtet, den Gewinnern, den Teilnehmern, den Champions wird Geld und Ruhm versprochen, die Verlierer werden zur Schlachtbank geführt. Da würde doch keiner mitmachen, oder? Es ist aber doch für einen guten Zweck, immerhin versprechen die kontaktscheuen Außerirdischen - wer hat sie denn gesehen? - das Ende aller Krankheiten und des Hungers, vielleicht kann man ja in die Galaxie expandieren, mehr Jobs für alle, mehr Geld! Das ist der Fortschritt!

Sol jedenfalls ist mit seiner Online Talkshow ganz nah am Geschehen, an den Spielen, seine Frau Astrid hingegen will nichts davon wissen. Doch als ihr Nachbar, der junge Student, sich freiwillig für die Spiele meldet, werden die beiden und ihre Moral auf die Probe gestellt.

"Die Außerirdischen" ist eine böse Gesellschaftssatire, die sich schnell und gut liest. Den Großteil des Romanes wurde ich gut unterhalten. Ich kann mir gut vorstellen, dass sich Menschen wirklich so verhalten würden und als Leser kann man über diese Verrücktheiten schmunzeln. Gegen Ende wurde es aber sehr beklemmend und heftig.
Ich will gar nicht zu viel verraten, ich habe es sehr spannend gefunden und gerne gelesen. Eine klare Leseempfehlung!

J.P.

Zur Bestellung
Doron Rabinovici: Die Außerirdischen
Verlag: Suhrkamp Taschenbuch
Eur [A] 11,40
ISBN: 978-3-518-46935-4

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